Inhalieren – Aber richtig
Bei Erkältungen schwören viele Geplagte auf Inhalationen. Richtig angewandt, befreien sie wohltuend die Atemwege. Was pharmazeutische Profis in der Apotheke raten:
Das große Plus der Inhalationstherapie: Sie atmen ein und wohltuende Stoffe können direkt in den oberen und unteren Atemwegen ihre Wirkung entfalten. Schon zu Großmutters Zeiten galt das Einatmen von Wasserdampf als bewährtes Mittel gegen Schnupfen und Husten. Auch heute gilt: Die aufsteigenden Dämpfe befeuchten die Schleimhäute, regen ihre Durchblutung an und helfen, zähen Schleim zu lösen. Um die Effekte zu steigern, können Sie dem Wasser auch Kamillenblüten (als Tee oder Extrakt) oder ätherische Öle aus Pfefferminze, Kiefernnadeln oder Eukalyptus zusetzen: Die flüchtigen Inhaltsstoffe steigen mit dem Wasserdampf nach oben, und Sie atmen sie über Mund und Nase ein.
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Welche Hilfsmittel es gibt
Doch bevor Sie kochendes Wasser in eine Schüssel gießen und anschließend den aufsteigenden Nebel mit einem Handtuch über dem Kopf inhalieren: lieber nicht! Damit können Sie sich empfindlich verbrühen. Und die zugesetzten ätherische Öle können die empfindliche Haut auf Wangen, Stirn und Kinn reizen. Die bessere Idee: Bewährte Hilfsmittel aus der Apotheke ausprobieren. So gibt es etwa Inhalatoren mit speziellen Mund-Nase-Aufsätzen. Sie leiten den Wasserdampf und zugefügte Wirkstoffe gezielt zu den Schleimhäuten in Nase und Mund.
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Wichtig zu wissen:
Da in die unteren Atemwege nur feinste Tröpfchen gelangen, müssen diese häufig erst erzeugt werden. Das passiert mithilfe von elektrischen Verneblern. Sie erzeugen besonders kleine Aerosole, die beim Einatmen tief in die Lunge gelangen. Auf diese Weise lassen sich Salze, die im Wasserdampf nicht flüchtig sind, zerstäuben und wirken in den Bronchien.
Handhabung erklären lassen
Lassen Sie sich in der Apotheke fachkundig beraten – zu den Vorzügen der einzelnen Inhalierhilfen, ihrer Handhabung sowie zur fachgerechten Reinigung. Apotheker:innen und PTA informieren auch, welche Geräte und Wirkstoffe sich für Kinder eignen. So dürfen Kleinkinder zum Beispiel keine mentholhaltigen Zubereitungen inhalieren. Dieser Service ist allerdings nicht zu verwechseln mit der pharmazeutischen Dienstleistung von Apotheker:innen und PTA zur korrekten Anwendung von Inhalativa. Hier geht es um die Handhabung von wirkstoffhaltigen Dosieraerosolen oder Pulverinhalatoren bei Asthma und COPD. Zum Glück haben Sie einfach nur eine Erkältung, der Sie ein bisschen Dampf machen wollen. Viel Glück!